Frischer Wind fürs Ehrenamt
Mit einem Prämienprogramm Ehrenamtliche zu belohnen, sie mit lokalen Unternehmen zu vernetzen und einen Mehrwert für alle Beteiligten sowie für die Gesellschaft als Ganzes zu schaffen – das ist die Idee von VOLU. Die Hamburgische Investitions- und Förderbank fördert das Startup über ihre Tochtergesellschaft, die IFB Innovationsstarter GmbH mit dem InnoImpact-Programm.
Kaum hatten die IFB Innovationsstarter im Herbst 2023 ihr InnoImpact-Programm zur Förderung von innovativen Sozialunternehmen gestartet, schon traf die Bewerbung von VOLU. ein. Gut ein dreiviertel Jahr hatten die beiden Gründer*innen Tarik Händler und Vanessa Gerber an ihrem Konzept gearbeitet. Sie wollten endlich richtig loslegen und ihnen war klar: Ohne Förderung wäre das nur bedingt möglich. „Gerade am Anfang“, sagt Tarik Händler, „ist sie extrem wichtig.“
Etwas Eigenes auf die Beine stellen, wollten der Betriebswirt Tarik Händler und die Wirtschaftspsychologin Vanessa Gerber, die beide in verschiedenen Unternehmen gearbeitet haben. Nicht als Selbstzweck, sondern mit sinnstiftenden Inhalten, die für viele einen Nutzen haben. Beide waren selbst als Ehrenamtliche aktiv und das war auch ihr Anknüpfungspunkt. „Ob im Sport, in der Pflege oder für Geflüchtete – die Ehrenamtlichen sind das Rückgrat der Zivilgesellschaft“, meint Händler. Rund eine halbe Millionen Menschen sind in Hamburg ehrenamtlich tätig, ihre Zahl ist jedoch rückläufig. „Wir wollen da frischen Wind reinbringen und auch neue Anreize für ein Ehrenamt schaffen“, so Händler.
Und das funktioniert so: Ehrenamtliche aus allen Bereichen können sich auf der VOLU-Webseite registrieren. Sie müssen ihre Tätigkeit nachweisen und erhalten im Gegenzug die VOLU.-Card mit verschiedenen Vergünstigungen von den Kooperationsunternehmen. Das können Rabatte sein oder auch Gewinnspiele. „Wir wollen möglichst viele Benefits schaffen“, sagt Händler. Als Plattform fürs Ehrenamt stellt das Startup auf Instagram oder LinkedIn zudem einzelne Initiativen oder Ehrenamtliche vor.
VOLU. ist seit Anfang 2024 am Start, die Anzahl der Kooperationspartner ist noch überschaubar. Die Gründer*innen wollen zunächst kleinere, lokale Unternehmen mit den Aktiven vor Ort zusammenbringen, als Partner können sie ihre Reichweite erhöhen und sich von Mitbewerbern absetzen. Händler ist davon überzeugt, dass VOLU. im Rahmen des verpflichtenden ESG-Reportings auch für größere Unternehmen interessant ist. „Das Konzept ist ein Gewinn für alle.“ Kleinere Unternehmen zahlen einen Ganzjahresbeitrag von 300 Euro, mit größeren wird der Betrag individuell ausgehandelt.
Seit Februar 2024 wird VOLU. im Rahmen von InnoImpact gefördert. Das Programm der IFB Innovationsstarter GmbH unterstützt gemeinwohlorientierte Startups aller Branchen, die einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten. Sie erhalten für maximal 18 Monate einen nicht rückzahlbaren Zuschuss in Höhe von 2.500 Euro pro Monat und Person. Maximal drei Gründer*innen werden gefördert, der Höchstbetrag liegt bei 75.000 Euro.
„Dank der Förderung können wir uns Vollzeit um VOLU. kümmern“, sagt Händler. Ihre Sichtbarkeit zu erhöhen, mehr Unternehmen davon zu überzeugen, als Kooperationspartner bei Volu. mitzumachen, das sei derzeit ihre Hauptaufgabe, erzählt der Gründer. „Aber schon jetzt sind wir mega stolz auf das Erreichte.“