Digitaler Fortschritt für eine bessere Patientenversorgung

Intuitiv bedienbar, mobil, zeitsparend und interoperabel: Mit seiner KI-gestützten Software will das Startup elea die medizinische Versorgung in Krankenhäusern verbessern. Gefördert wird das ambitionierte Projekt mit dem InnoRampUp-Programm der IFB Innovationsstarter GmbH.
 
Wenn Dr. Sebastian Casu, Ärztlicher Direktor an der Asklepios Klinik Wandsbek, von der IT-Infrastruktur in Krankenhäusern erzählt, fällt ihm wenig Positives ein. Von massiven Defiziten spricht er, von zeitaufwändigen und fehleranfälligen Dokumentationen, von stationären, schwer zu bedienenden Computern oder der fehlenden Abbildung medizinischer Prozesse. Kurz: von einer IT, die für das Personal eher eine Bürde ist statt einer Hilfe. „Wir wollen es besser machen“, sagt Casu. „Das ist unser Antrieb.“

Gründer von elea, v.l. Dr. Christoph Schröder, Dr. med. Sebastian Casu, Stephan Frank und Tobias Lygren

Der Notfallmediziner ist einer von vier Gründern von elea. Das interdisziplinäre Team entwickelt eine Software, die es Mitarbeitenden im Gesundheitswesen ermöglicht, sich auf ihre eigentliche Aufgabe zu konzentrieren: den Dienst an Patientinnen und Patienten. „Elea ist vom Klinikablauf her gedacht. Es spiegelt die Prozesse in den verschiedenen Stationen einer Klinik wider, spart Zeit und ist leicht zu bedienen. Die Mitarbeitenden sollen gerne mit elea arbeiten“, betont Casu.
 
Medizin findet nicht am Schreibtisch statt. Wie der Alltag in einer Klinik ist elea mobil, die Software nutzt Tablets. Von der Aufnahme über die Visite bis hin zur Entlassung begleitet sie den Prozess. Das Team arbeitet derzeit an einer Lösung, die zukünftig mittels künstlicher Intelligenz die Dokumentation für Klinikmitarbeitende deutlich erleichtern soll – von der Anamnese über die Visite bis hin zum Entlassungsbrief sehen die Gründer Potenzial, die Arbeit für das medizinische Fachpersonal zu erleichtern. Das System ist zudem interoperabel, es lässt sich mit bestehenden Programmen verknüpfen.
 
Neben der Kliniklösung hat das Team elea Lab entwickelt, ein Produkt für pathologische Institute und Labore. Während die Ärztin oder der Arzt per Mikroskop die Probe analysiert, nimmt elea den Befund über die Sprachfunktion auf, wandelt ihn in Text um und platziert ihn an der richtigen Stelle des Dokuments. Ein erster Kunde ist bereits gefunden.

Die Startphase des im Herbst 2023 gegründeten Startups hat die Hamburgische Investitions- und Förderbank über ihre Tochtergesellschaft, die IFB Innovationsstarter GmbH, mit dem InnoRampUp-Programm unterstützt. Das Programm fördert technologisch hochgradig innovative Geschäftsmodelle mit Zuschüssen von bis zu 150.000 Euro und erstattet die förderfähigen Ausgaben, die bei der Umsetzung eines Startup-Projektes entstehen. „Die Förderung war ein wichtiger Startschuss und auch eine Bestätigung dafür, das elea wirklich interessant ist“, erzählt Casu. „Mit diesem Investment konnten wir die ersten größeren Schritte gehen.“
 
Inzwischen haben weitere Kapitalgeber in das Unternehmen investiert. Die Software wird mittlerweile in verschiedenen Krankenhäusern getestet. „Die Resonanz ist extrem positiv“, berichtet Casu. „Es gibt auch ein großes Interesse, sich an der Weiterentwicklung zu beteiligen“. Genau daran arbeitet das Team derzeit, parallel werden Verhandlungen mit den interessierten Krankenhäusern zur Einführung und Nutzung geführt.  Zunächst soll in Deutschland mit der Anwendung begonnen werden. Das Startup blickt aber bereits über die nationalen Grenzen hinaus. Schließlich lautet der Claim von elea: “We shape the future of healthcare.”

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