Modern Wohnen im Szeneviertel
Modernisierung dringend notwendig
Die Ecke Marktstraße/Glashüttenstraße ist der Mittelpunkt des Karolinenviertels und versprüht einen besonderen Charme. Diesen zu erhalten war ein wichtiges Ziel bei der Modernisierung der Gebäude Glashüttenstraße 99, 99a und Marktstraße 131. Gleichwohl sollte zeitgemäßer Wohnraum geschaffen werden, ohne die bestehende Mieterstruktur zu beeinträchtigen.
Bei den beiden um 1890 erbauten Häusern herrschte dringender Handlungsbedarf: Beheizt wurden die Wohnungen mit Öfen, und weder die Küchen noch die sanitären Anlagen entsprachen zeitgemäßen Standards. Das dreigeschossige Eckhaus an der Marktstraße musste aufgrund der stark angegriffenen Bausubstanz gar abgerissen werden.
Entstanden ist an dieser Stelle ein siebengeschossiger Neubau, der an das bestehende Gebäude angeschlossen wurde. „Dadurch konnten wir nicht nur mehr Wohnraum schaffen“, so Karin Dürr, Projektleiterin bei der steg Hamburg, „sondern auch eine größere Vielfalt.“ Waren es vorher insgesamt zehn Wohnungen auf knapp 590 m2, so sind jetzt fünfzehn Wohnungen zwischen zwei und vier Zimmern auf ca. 1.100 m2 entstanden. Über den Aufzug im Neubau wurden zudem noch viele der Wohnungen im Altbau barrierefrei erschlossen.
Win-win-Situation für Mieter
Unterstützt wurde das Vorhaben mit knapp 400.000 Euro Zuschuss aus dem IFB-Programm Modernisierung von Mietwohnungen in Gebieten der integrierten Stadtteilentwicklung. Außerdem wurden rund 400.000 Euro über KfW-Darlehen aus dem Programm Energieeffizient Sanieren eingesetzt.
Das Förderprogramm beinhaltet eine Mietpreisbindung über 21 Jahre, dadurch bleiben die Mieten auch langfristig bezahlbar. Eine Umwandlung in Eigentumswohnungen ist nicht möglich. Das Programm wurde 2016 auf die Modernisierung und Instandsetzung erhaltungswürdiger Mietwohngebäude in allen Gebieten der integrierten Stadtteilentwicklung ausgeweitet.
Das Projekt steht beispielhaft für eine durchdachte Quartiersentwicklung unter Berücksichtigung bestehender Strukturen, es ist aber auch ein Resultat der guten Zusammenarbeit zwischen der steg Hamburg, der IFB Hamburg und der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen. „Wir arbeiten seit Jahren eng zusammen. Das ist gerade bei komplexen Vorhaben wie diesem für alle Beteiligten ein großer Vorteil“, erklärt Karin Dürr.